Auch morgens noch hing der Nebel tief und die Luft war feuchtkalt. Der Motorbiker hatte sich in einer kleinen Tonne ein Feuer angemacht und wärmte sich so gut es ging an seinem dampfenden Kaffee. Heute hatten wir es nicht sonderlich eilig... alles was wartete, waren so unliebe Dinge wie: Sachen packen, Geschirr waschen, Bett abbeziehen, Auto waschen, Innenraum putzen... Eben Dinge, die getan werden müssen, aber auf die keiner sonderlich scharf ist. An einer Dumping Station konnten wir einen Großteil erledigen... jetzt fehlte nur noch die Autoreinigung und Volltankung. Das wollten wir in Cambridge erledigen... unweit von der Verleihstation. Vollgetankt war das Auto schnell... aber wie kriegt man es am Besten sauber... wir hatten die Wahl zwischen einer Autowaschanlage und einer Selbstkercherreinigung. Leider überzeugte ich Kai, dass die Waschanlage doch unkomplizierter sei und obwohl er noch Bedenken hatte, wie das Ganze ohne Bürsten sauber werden sollte, gab er dem Ganzen einen Versuch! Wir fuhren also rein und beobachteten wie das Wasser mit Druck auf das Auto prasselte... dumm nur, dass anscheinend die Heckklappe nicht dicht abschließt und wir konnten nur hilflos zusehen, wie es hinten rein und am Schrank runterlief! Ja prima... nagut, durchwischen wollten wir eh nochmal... was solls! Leider war das Auto nicht wirklich sauberer... Keine Überraschung für Kai, während ich mich etwas darüber ärgerte! Der Kercher, samt Schaumbürste war deutlich günstiger und vieeel effektiver! Sauber war das Auto also auch im zweiten Anlauf und wir waren pünktlich zur Rückgabe da. Ein bisschen machten wir uns ja so unsere Gedanken... Bei der Autoübergabe hatte der Verleiher zwar mit uns einen kurzen Check gemacht... aber irgendwie hatte er rechts und links auf der Zeichnung vertauscht... und die Steinschläge hatte er auch eher provisorisch eingezeichnet. Zudem hatten wir erst zu spät gemerkt, dass eins unserer Rücklichter defekt war. Und während der Fahrt sprang immer wieder eine Schranktür aus dem Scharnier, da die Schrauben einfach zu kurz waren. Alles nicht unsere Fehler... aber Sorgen machten wir uns trotzdem. Noch hinzu kam, dass das silberne Toyotazeichen von der Rückseite einfach abgefallen war (es wurde bereits einmal geklebt... zumindest verrieten uns das die Klebereste und, wir ein Messer und den Stöpsel verloren (aber auch nachgekauft) hatten. Seitdem passte der Stöpsel zwar in viele Waschbecken.. aber nicht in das aus dem Auto. Ja naja... passiert. Trotz der ganzen kleinen Mängel, gestaltete sich die Autorückgabe recht unkompliziert! Ich wies auf das kaputte Licht hin und fertig war es. Sauber genug war das Auto also... Aber wir hatten ganze Arbeit geleistet: Es blitzte fast wie neu.
Nachdem es morgens beim Frühstück immer wieder mit kleinen Unterbrechungen zu Regnen begonnen hatte, hatten wir uns schon beinahe damit abgefunden, heute wohl mehrere Male nass zu werden. Auf unsere 4 bis 5 stündige Wanderung zum South Cape und zurück (15,4 km) wollten wir aber dennoch nicht verzichten! Mit Sicherheit würden wir uns von dem Wetter nicht unseren letzten Tag, frei von Pflichten versauen lassen! Und daran taten wir auch gut... denn den Rest des Tages blieb es fast trocken, und das bisschen Regen war schnell getrocknet! Was waren wir doch für Glückspilze! Unser Auto parkten wir fast am Ende der südlichsten Straße von Australien und machten uns, nachdem wir uns ins Wandererbuch eingetragen hatten, auf den Weg! :)
Da unsere Wanderung unter anderem einen Baumwipfelpfad beinhaltete, mussten wir diesmal Eintritt zahlen... und da es für nur ein paar Dollar mehr ein Winterspecial-Kombo-Angebot mit Eagle-Gliding gab, entschieden wir uns gleich dafür in zweierlei Hinsicht über die Baumwipfel hinaus zu gehen! Da wir durch unseren praktisch gut gelegenen Übernachtungsort mit als erstes an der Kasse waren, waren wir auch die ersten beim Eaglegliding! Wir wurden von einem super netten Australier am Hangglider empfangen, der sich noch vor den Sicherheitsinstruktionen erstmal ordentlich mit uns verquatschte... Irgendwie waren wir auf das Thema Schlangen gekommen! Er erzählte uns, dass die giftigste der drei Schlangenarten, die Tigersnake, hier die lästigste wäre, da sie im Sommer wirklich häufig anzutreffen und eigentlich überall sei! Er zeigte uns ihre Lieblingsverstecke... so hält sie sich am Liebsten unter umgestürzten Bäumen, morschem Holz und in Erdlöchern auf. Und entgegen unsere Vermutungen sind die kleinen Schlangenbabies tatsächlich mit ihrem Gift noch wesentlich tödlicher als die ausgewachsenen Schlangen. Aber glücklicherweise gäbe es ja ein Antiserum (was für alle drei Schlangenarten eingesetzt werden kann), daher sei es eher selten, dass ein Mensch an einem Biss sterbe. Wir fragten, wieviel Zeit man hätte... Natürlich kommt es drauf an, wie man sich danach verhält... Verhält man sich ruhig, würde es 30 Minuten bis zur Bewusstlosigkeit dauern. Wir konnten uns nur schlecht vorstellen, wie man das überleben sollte, würde man in der Mitte einer langen Wanderung gebissen. Wie sollte man denn dann rechtzeitig Hilfe bekommen?! Das wäre Pech und schwierig, gab auch der Australier zu... Er zeigte uns noch, wo er eines Morgens als er mit Touristen hierher gekommen sei, von einer Tigersnake überrascht wurde... natürlich dort, wo die Sonne als erstes hin schien... Die Schlange wollte sich damals auch partout nicht von ihrem Sonnenplatz weg bewegen. Wir starrten etwas ungläubig auf die besagte Stelle und waren insgeheim sehr froh, dass wir im Winter hier waren! :)
Heute war es soweit: Wir würden unseren Kreis fast wieder schließen und abends in Hobart, Tasmaniens Hauptstadt, einchecken! Aber vorerst war es der erste Tag, an dem uns kein Wecker weckte. Wir waren so gut voran gekommen, dass wir, bis morgen der Wochenendmarkt in Hobart stattfand, mit diesem Tag noch viel Zeit hatten! Ein Tag, ihn abzubummeln und um ganz gemütlich mal in den Tag zu starten. Und auch ein Tag, um die ganzen unlieben, aber dennoch nötigen Pflichten, wie Wäsche waschen zu erledigen... Na mal sehen, welcher Vorort sich dafür anbot. Doch vorerst statteten wir den Russell Falls einen Besuch ab. Hierbei handelt es sich um die meistfotografiertesten Wasserfälle Tasmaniens. Wir hatten sie schon auf so manchen Karten als Motiv gefunden und waren gespannt, sie jetzt in live und ohne Bildeffekte zu sehen! Tatsächlich haben sie etwas Märchenhaftes... sie sind nicht groß oder tosend... man steht nicht ehrfürchtig am Fuße und staunt über ihre Imposantheit... nein... aber irgendwie ist man etwas verzaubert... im Bann ihrer Sanftheit... Das Wasser fließt fast sacht die Felsstufen herunter, die sich wie ein Panorama vor einem auftun! Vom grünen Farndschungel mal ganz abgesehen. Zudem sind sie sehr leicht zugänglich... kein Wunder, dass sie sich einer gewissen Beliebtheit erfreuen!
Als wir am Morgen unsere Köpfe aus dem Van steckten, staunten wir nicht schlecht... Es war wieder ein nebliger, herbstlicher Start in den Tag und wir befanden uns inmitten gerodeten Waldlandes! Wie gut, dass es so aussah, als könnte es über dem Nebel aufklaren und darüber hinaus doch noch ein ganz guter Tag werden! Es wäre ja großartig, wenn wir heute auch mal die Berge rundum bewundern könnten! Startpunkt war das Visitor-Center am Lake St. Clair. Praktischerweise gab es hier sogar Duschen für zurückkehrende Hiker for free! Allerdings waren diese Duschen nur bis 16:00 Uhr geöffnet, unsere Rundwanderung zum Gipfel von Mount Rufus und zurück sollte laut Wanderführer ca. 7 Stunden dauern und jetzt war es bereits 10:00 Uhr. Sprich, um in den Genuss der kostenlosen heißen Dusche zu kommen, müssten wir die Strecke in 5,5 Stunden schaffen... 1,5h weniger als es ausgeschrieben war. Das war mal eine Ansage... also was standen wir hier noch rum? Ab in die Wanderschuhe und auf gings! Zu Beginn ging es durch dichten Regenwald... so dicht, dass wir erst sehr spät unseren Berg, den wir erklimmen wollten vor uns sahen! Wir hatten tatsächlich Glück, der Nebel verzog sich und es wurde ein richtig schöner Tag! Am Fuße unseres Berges, nachdem wir schon ein ganzes Stück hoch gelaufen waren, machten wir eine kurze Rast und genossen die uns umgebende Landschaft und die frische Luft!!!
In den frühen Morgenstunden war es, wie erwartet am Kältesten... Sobald die Nase etwas rausguckte fror sie fast ab... Wie gut tat es da, als es endlich Tag wurde und das schwarz der Nacht, dem grau des Tages wich. Ja, in der Tat hätten wir uns über strahlenden Sonnenschein mehr gefreut... aber auch, wenn die Wolken die Sonne verdeckte, wurdes es langsam Grad um Grad wärmer. Es könnte schlimmer sein und Regnen... aber das tat es nicht und so stand unserer Wanderung im Cradle Mountain Nationalpark nichts im Wege. Es war nicht mal eine Viertestunde Fahrt bis zum Eingang des Nationalparks. Es war der Erste, der durch eine Schranke gesichert war und uns damit die Zufahrt verwährte... Nagut. Man könnte wohl mit einem Ticket vom Visitor-Center passieren... dummerweise machte das erst 08:30 Uhr auf und wir waren heute besonders früh aufgestanden, um rechtzeitig auf unsere Wanderung aufbrechen zu können. Nagut, die Viertelstunde würden wir jetzt auch noch rumkriegen. Während wir vor der Glastür der Touristeninformation warteten, sah ich aus dem Augenwinkel, wie sich etwas links von mir bewegte... Konnte das denn sein? Schon wieder ein Quoll... diesmal braun mit weißen Tüpfeln! So langsam bekam ich hier den Eindruck, dass die gar nicht sooo furchtbar selten waren. Aber tatsächlich herrschte im Touristenzentrum gleich pure Aufregung: "Ein Quoll? Hier? Da hatten Sie aber viel, viel Glück! Die sieht man nicht häufig... Habt ihr das gehört? Hier vor der Tür war gerade ein Quoll!" ... Aha, also doch selten... und wir waren eben einfach nur Glückspilze! :)
Wie geplant konnten wir früh in den Tag starten... wieder ein wunderschöner sonniger Tag! Sehr gut... ohne Umschweife fuhren wir an der Nordküste Richtung Stanley... schon von weiten sahen wir unser Ziel: "The Nut". Wie aus dem Nichts ragte am Ende einer Landzunge ein abgeplatteter Berg empor. Dieses 152 Meter hohe Vulkanplateau hielt einen Rundweg auf seiner Hochebene für uns bereit! Auf dem Parkplatz angekommen, kamen wir ganz kurz in die Verlockung, den Sessellift zur Spitze zu nehmen... es sah einfach zu gemütlich aus... und der Weg nach oben uninteressant und steil. Aber wir verwarfen den Gedanken bald! Die Aussicht ließ sich doch am meisten genießen, wenn man den Weg ganz allein gemeistert hatte! Tatsächlich war der Weg von der Steigung nicht ganz ohne... aber aufgrund seiner Kürze auch schnell überstanden. :)
Es war eine frostig kalte Nacht... wir waren froh über die drei Decken und brauchten eine Weile, um morgens in die Gänge zu kommen. Selbst nach den heißen Frühstücksgetränken fröstelte es uns noch etwas. Wir mussten uns also bewegen... wie gut, dass hier auf unserem Zeltplatz der Weg zu den Lilydale Falls begann... so ein Wasserfall am Morgen vertreibt Kälte und Sorgen. Oder so ähnlich. ;) Tatsächlich handelte es sich bei den zwei Wasserfällen nicht um die Größten ihrer Art... aber dennoch waren sie schön gelegen und sahen sehr schön aus. Und das Beste... auf dem Weg durch Dschungel und vorbei an gewaltigen Baumriesen wurde uns wieder deutlich wärmer. :) Die Fußheizung auf dem Weg nach Launceston erledigte dann den Rest und wir kamen gut gelaunt in der Großstadt an. :)
Wir konnten es fast glauben, aber als wir nach einer stürmischen lauten Nacht (Wind, Meer und Regen im Chor) die Augen aufmachten und zum Himmel blinzelten, zeigte sich sogar mal blauer Himmel! Das hatten wir uns gewünscht... Nur mit Sonne und einem strahlenden Himmel sollten laut Broschüre die Steine der Bay of Fires wie Feuer leuchten! :) Wir waren so gespannt auf diesen Anblick... aber trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, in Ruhe zu frühstücken und gemütlich, zähneputzend am Strand unseres Zeltplatzes in unseren Tag zu starten.
Wir frühstückten in friedlicher Eintracht mit unseren kleinen Nachbarn, den Benett Wallabies! Wieder hatte sich der Regen pünktlich zur Aufstehzeit verzogen! Unserer geplanten 5 stündigen Wanderung zur Wineglas Bay stand damit also nichts mehr im Wege! Am letzten Parkplatz im Freycinet Nationalpark angekommen, mussten wir feststellen, dass es hier doch ein paar Touristen gab. Aber das Ganze hielt sich einigermaßen in Grenzen, nachdem wir es geschafft hatten, beim Aufstieg zum Ausguck über die beliebte Bucht eine Gruppe asiatischer Touristen hinter uns zu lassen. Wieder fühlten wir uns wie in einer anderen Welt... von den grünen Hügeln, die uns aus Neuseeland so vertraut waren, war nichts zu sehen... stattdessen wanderten wir durch einen Wald mit hellen Bäumen, die ihre Rinde verloren über zum Teil rote Erde und bestaunten die um uns rum auf den Bergen liegenden, riesigen, schwarzgestreiften Gesteinsbrocken! :) Eine Zeit lang ging es immer bergauf... bis wir den Sattel des Berges erreicht hatten und sich uns der Blick auf die so berühmte Wineglas Bay eröffnete!
Pünktlich zum Morgen hörte der Regen der letzten Nacht auf. Wie schön, denn Regen konnten wir nun wirklich nicht gebrauchen... nachts hingegen störte er uns nicht. Es lief also alles nach Plan! Nachdem wir gestern unseren Tag so schön verlebt hatten, waren wir guten Mutes hier alles ohne Reiseführer schaffen zu können. Die Touristeninformationen würden wohl für die nächsten zwei Wochen unsere neuen Freunde werden. Tatsächlich hatten wir gestern in Port Arthur in der I-Site ein Faltblatt für "die schönsten Wanderungen in Tasmanien" gefunden. Das war genau das Richtige für uns und diente uns als Leitfaden. Da drum herum planten wir unsere Route. Aber als erstes mussten wir Sorell nochmal einen Besuch abstatten. Das Ladekabel mit Zigarettenanzünderanschluss von Kais Handy war gebrochen. Da wir unsere Handys immer während der Fahrt im Auto luden, musste wohl ein Neues her. In Sorell wurden wir auch gleich fündig... aber vielleicht hätten wir nicht das Billigste nehmen sollen... oder vielleicht auch nicht das mit zwei Ausgängen... Kaum eingesteckt und Geräte dran, stieg uns ein verdächtiger Geruch in die Nase... und dann fing es auch gleich an, aus dem Zigarettenanzünder heraus zu qualmen! Großartig! Wir zogen einen halb geschmolzenen Aufladestecker wieder raus... das war definitiv nicht normal. Da wir noch nicht mal vom Parkplatz gefahren des Einkaufszentrums gefahren waren, kehrten wir also um und brachten es samt Kabel wieder zurück. Der Kassierer und die hinzugeholte Chefin schauten ebenfalls etwas erschreckt... ja, das war nicht ganz ungefährlich. Da wir diesen Dingern nicht mehr vertrauten, mussten sie uns wohl oder übel das Geld zurückgeben, nachdem wir den Umtausch gegen einen zweiten Stecker der gleichen Art verneinten. Wir würden einfach im Wechsel unsere Geräte laden... hier wollten wir definitiv kein weiteres Experiment starten. :)
Und dann ging es los... Plan war die Insel gegen den Uhrzeigersinn einmal zu umrunden... Startstrecke für die nächsten Tage: Die Ostküste! Vorher jedoch fuhren wir eine kleine Strecke landeinwärts zu einem kostenfreien botanischen Garten in Buckland. Wäre es nicht Winter gewesen, hätte man hier die Fauna Tasmaniens bestaunen und allerhand über sie lernen können. Da es auf Winter zuging, waren viele Pflanzen zurückgeschnitten und für den Winter vorbereitet. Die Schilder mit ihrer korrekten botanischen Bezeichnung steckten zwar noch in der Erde... aber für uns als nicht Botaniker half es wohl kaum, verschiedene kahle Pflanzenstöcke zu betrachten. Wiedererkennen konnten wir die Pflanzen so eh nicht. Also machten wir uns sogleich zum ausgeschilderten Bushwalk auf... damit war es das erste Mal, dass wir die asphaltierten Straßen und den Schutz unseres Autos so weit hinter uns ließen. Es war klar, dass wir uns anfangs etwas unsicher fühlten, mit dem Wissen, dass es hier durchaus auch ein paar giftige Tiere im hohen Gras, unter Steinen und Baumstämmen gab. Aber diese Unsicherheit schüttelten wir nach und nach ab und irgendwann liefen wir ganz normal durch das Tussockgras ohne besonders kräftig aufzutreten! :)
Wir schliefen wunderbar in unserem Auto, auch wenn das Bett durch die Küchenzeile tatsächlich noch etwas enger als in unserem Ole in Neuseeland war. Aber für den Urlaub würde es schon gehen! Nach dem Frühstück versuchten wir, halbwegs eine Planung in unseren bevorstehenden Urlaub zu bekommen. Die Taktik "so lange an einem Ort zu bleiben, wie es gefiel und zu gucken wohin einen der Wind so trägt", die uns fast ausschließlich in Neuseeland rumgebracht und von Tag zu Tag planen lassen hat, war hier nicht so angebracht. Immerhin hatten wir nur zwei Wochen hier und wollten so viel wie möglich sehen! Aber was genau, gab es hier denn nun zu sehen? Wir stellten ziemlich schnell fest: Wir brauchten einen Reiseführer! Einfach nur ein Buch, an dem man sich so ein wenig orientieren kann, was es wo zu sehen gäbe. Wir würden damit im nächstgrößeren Ort nach einem Buchladen Ausschau halten! Aber vorerst, wenn wir schon mal auf dieser kleinen Halbinsel South Arm Peninsula waren, wollten wir uns hier auch umgucken. Noch ließ das Wetter etwas zu wünschen übrig. Aber immerhin regnete es nicht und wir konnten einen kleinen Strandspaziergang in der Opossum Bay machen. So idyllisch, wie es von oben noch aussah, war es nicht. Denn überall reichten die Grundstücke hier bis direkt an den menschenleeren Strand ran. Da waren schon ein paar hübsche Häuschen dabei.
Unsere Nacht vor Abflug auf dem Parkplatz in der Nähe des Aucklander Flughafens war insgesamt ruhiger, als so manche Nacht auf einem geschäftigen Campingplatz. Dementsprechend erholt erwachten wir, als gegen 05:00 Uhr unser Wecker klingelte. Nach dem Duschen (es gab tatsächlich eine Dusche auf dem Parkplatz im Verwaltungsgebäude, die für Kunden benutzbar war!) warteten wir auf unseren ebenfalls im Parkpreis inbegriffenen Shuttle-Bus, der uns zum Flughafen bringen sollte. Mit uns warteten einige andere Personen. Besorgt sahen wir auf die Uhr... die Zeit war schon ziemlich vorangeschritten und wir machten uns Sorgen, dass nicht alle in den kleinen Shuttle Bus passen würden. Dementsprechend schnell verluden wir unser Gepäck im Hänger und suchten uns einen Platz. Es kam, wie es kommen musste und genau eine Person einer ca. 6 Personengruppe war zu viel! :) Aber das Problem wurde einfach schnell gelöst und wir schafften einen zusätzlichen Platz, während ich auf Kais Schoß Platz nahm. Sooo weit war es ja nun auch nicht mehr! Man unterhielt sich fröhlich im Bus... jeder hier war auf Urlaub eingestellt und voll freudiger Erwartung..., wobei wir nicht umhin kamen, wiedermal zu erklären, warum wir uns ausgerechnet Tasmanien ausgesucht hatten. :)
Am Flughafen angekommen, eilten wir zum Check-In... und das keine Sekunde zu spät: Nach uns wurde der Schalter für unseren Flug geschlossen! Das war "just in time" und deutlich zu knapp für Kai, der noch ganz aufgeregt war. Irgendwie hatte er doch tatsächlich eine falsche Zeit im Kopf gehabt. Aber es war ja nochmal alles gut gegangen und die Zeit bis zum Boarding nutzten wir mit Kaffee und heißer Schokolade, um den Schreck zu verdauen. Wenig später saßen wir im Flieger nach Melbourne (Zwischenstopp) und staunten nicht schlecht... Für diesen doch recht kurzen Flug von 3h und 45 Minuten hatten wir neben Frühstück sogar einen Fernseher vor uns mit dem Entertainment-Programm! Verrückt! Diese Angebot von Quantas sollten wir auf jeden Fall genießen... mit ziemlich großer Sicherheit würde das auf unserem Rückflug mit Virgin anders aussehen! Die Sonne war mittlerweile über Neuseeland aufgegangen und ein freundliches Auckland wurde unter uns immer kleiner! Ab ging es in den lang erwarteten Urlaub!
Aktuelle Ortszeit Neuseeland: