Was gibt es noch in und um Pai zu sehen?

Eine der vielen Plantagen
Eine der vielen Plantagen

Nachdem wir gestern schon so einiges auf eigene Faust erkundet hatten, könnte man meinen, wir hätten Pai und Umgebung schon ordentlich ausgekundschaftet, aber es gab noch mindestens doppelt so viel zu sehen! Also standen wir zeitig auf und fuhren noch vorm Frühstück das Moped volltanken, damit wir es gleich im Anschluss wieder zurückgeben konnten. Denn heute würden wir uns fahren lassen und etwas mehr Kilometer und Serpentinen hinter uns lassen. Wir wurden direkt nach dem Frühstück im Hotel abgeholt und waren die Letzten, die für die Tour zustiegen. Auf der Ladefläche des Autos saßen schon ein Pärchen aus Österreich (Simon und Lisa) und ein Mädel (Sabrina) aus der französisch-sprachigen Schweiz. Wir tauschten uns während der Fahrt in Richtung Soppong über unsere Reisen aus. Es war eine nette Truppe und somit waren unsere Befürchtungen, es könnte anstrengend werden, wenn man sich so gar nicht riechen konnte, zerschlagen. Es ging wieder Serpentinen rauf und runter (Kai wurde zunehmend stiller) und wir erhaschten immer mal Blicke auf ursprüngliche Hütten und Gärten. 

 

Wenig später erreichten wir unser Ziel: die Tham Lod Cave, eine der schönsten Höhlen in Thailand. Das Kalkstein-Höhlensystem hat eine Länge von 1666m und ein Süßwasserstrom zieht bis zu 600m ins Innere. Bekannt ist sie für ihre großartigen Gebilde aus Stalaktiten und Stalakmiten. Zudem ist sie das Zuhause von vielen Fledermausarten. Der Eingang in das Höhlensystem war schon beeindruckend genug... er war einfach viel größer als wir erwartet hatten. Auf einem selbstgebauten Bambusfloß stakste uns unser Tourguide ins Innere der Höhle... das Tageslicht war nach der nächsten Biegung verschwunden, geräuschlos glitten wir über das seichte Wasser und nur der Schein der vorne am Floß befestigten Laterne brachte Licht ins Dunkel.

Der Rundgang im Inneren der Höhle
Der Rundgang im Inneren der Höhle

 

 

Im Inneren der Höhle stiegen wir aus... wir konnten nur erahnen, wie hoch die einzelnen Kammern waren, durch die wir nun geführt wurden. Immer mal hörten wir die Flattern und spürten den Luftzug der Fledermäuse, die hier ein- und ausflogen. Die schönsten Tropfsteingebilde wurden uns auf einem kleinen Rundgang gezeigt... es war beeindruckend! Schließlich verließen wir die Höhle über den selben Weg, den wir reingekommen waren. 

 

Obwohl unsere Tour gerade erst begonnen hatte, war es schon früher Mittag und wir wurden von unseren Tourguides zu Tisch gebeten... es gab Pad Thai (was auch sonst;)).

Viewpoint
Viewpoint

Frisch gestärkt setzten wir unsere Fahrt fort. Wir hielten auf unserem Weg zu den Sai Ngam Hot Springs auf einem Bergrücken... Hier hielten wir uns eine kleine Weile auf... ein kleines viersitziges Riesenrad hatte unsere vollste Aufmerksamkeit und wir turnten fröhlich darauf herum. Drei Sitze kriegten wir besetzt... für den Vierten fehlte es uns an einer Person, da es nicht möglich war für eine alleinige Person den letzten freien Sitz unten zu halten, damit ein anderer einsteigen konnte. Spaßig war es dennoch allemal!

 

Danach konnte es weitergehen zu den heißen Quellen: die Sai Ngam Hot Springs. In der Umgebung von Pai gibt es zwei heiße Quellen, Sai Ngam ist hierbei die kleinere, "geheimere" der beiden! Natürlich immer noch gut genug bekannt, dass mehrere Touranbieter diese in ihrem Programm haben, dennoch verspricht man hier keine überfüllenden Menschenmassen und eine natürliche Umgebung mit unbeforsteten Dschungel. Das Wasser war kristallklar... es roch im Vergleich zu Neuseeland nicht nach Schwefel und war angenehme 34 Grad warm! Witzigerweise war es aber eh schon so warm, dass "heiße" Quellen jetzt nicht das so unbändige Verlangen auslösten, wie wir es aus Neuseeland kannten. Dennoch entspannten wir uns einige Momente in diesem tollen Naturphänomen! :) 

Am Fuß des Mor Paeng Wasserfalls
Am Fuß des Mor Paeng Wasserfalls

Für unser nächstes Ziel konnten wir gleich die Badesachen anlassen, denn im Mor Paeng Wasserfall konnte man während und kurz nach der Regenzeit gut Baden. Kleine natürliche Pools entstanden auf drei Etagen. die zweite Etage war relativ tief und die Felsen waren durch Mooswachstum glitschig, rutschig und ganz weich... eine natürliche Wasserrutsche von der dritten Etage in den Pool darunter liegend. Es war cool. Eine Weile sahen wir nur zu, wie andere wagemutig ins kühle Nass über die Steine rutschten. Schließlich wollten Simon, Lisa und ich, es auch ausprobieren... und es war ein riesen Spaß! Trotzdem brauchte ich einige Überwindung und Zeit bis ich von oben den kleinen Strom runterrutschte. Quietschend kam ich unten an und schluckte erstmal einen Schwall Wasser. Das war eine willkommene Abkühlung bei dem feuchtwarmen Klima hier. Aber es war Zeit, wieder in die Sachen zu schlüpfen, noch standen zwei Orte auf unsere Liste. Also los gehts!

Ein riesiger weißer Buddha
Ein riesiger weißer Buddha

 

 

 

Unser nächstes Ziel thront erhaben hoch über den Dächern von Pai und erstrahlt im Sonnenschein in einem reinen Weiß, welchem man noch über Kilometer weit sehen kann: Der Buddha der Tempelanlage Wat Phra Mae Yen. Strahlend weiß sind auch die 700 Stufen, die ninauf zum Buddha führten. Leider wurde die Nebensaison offensichtlich gerade dazu genutzt, den Buddha etwas aufzufrischen, so dass er komplett in ein Baugerüst aus Bambusstäben gehüllt war... aber selbst das war eine Kunst für sich und beeindruckte uns sehr, wie die einzelnen Streben miteinander verknüpft waren. Was ebenso beeindruckend war, war die Aussicht, die man hier oben auf Pai genießen konnte! Die Wolken und das Lichtspiel waren sagenhaft und kommen auf den Bildern nur halb so gut zur Geltung! Wahnsinn!

Die Sonne kämpft sich durch die Regenwolken
Die Sonne kämpft sich durch die Regenwolken

Noch auf dem Weg zu unserem letzten Ziel für heute verwandelte sich die Landschaft um uns herum durch Licht und Wolken in ein kleines Meisterwerk! Über den Berghängen regneten sich die Wolken ab, während die Sonne vereinzelt durch die Wolken strahlte... es war ein toller Anblick!

Dabei wurden wir auf der Ladefläche unseres offenen Pickups zum Glück vom Regen verschont und kamen trocken am Pai Canyon an. Es gab keinen schöneren Ort, um einen Sonnenuntergang zu erleben! So war es kein Wunder, dass sich hier vergleichsweise viele Touristen versammelt hatten und mit uns auf den Untergang der Sonne warteten. Zum Glück war das Areal für alle Schwindelfreien groß genug, so dass sich nur zu Beginn die Leute ansammelten. Für alle mit rutschfestem Schuhwerk verlief es sich danach entlang der Schluchten, Steilhänge und engen Bergpässe. Die Erde leuchtete rötlich unter unseren Schuhen und es gab bizarre Gesteinsformationen zu sehen! Und das alles im schönsten Abendlicht und mit Blick ins fruchtbare Grün unter uns! Es gab keinen rotglühenden Sonnenuntergang. Es wurde einfach dämmrig... aber dennoch ein tolles Farbenspiel im Abendlicht. Wir waren nicht enttäuscht. Es war großartiger Abschluss eines tollen Tages und wir bedankten uns vielmals bei unserem Fahrer, der allein auf einem benachbarten Bergpass die Sonne untergehen sah! Wie er dahin gekommen war, blieb sein Geheimnis.

Unser Fahrer fuhr uns zurück nach Pai. Er war so freundlich uns hier in den Abendstunden noch einige Zeit zu geben, bevor er uns zurück in unsere Unterkunft bringen würde. So schlenderten wir noch ein bisschen an den Ständen des abendlichen Marktes vorbei, kauften für unsere Rückreise morgen nach Chiang Mai schonmal vorausschauend Reisetabletten in der Apotheke und wollten die Zeit für ein Abendessen nutzen. Gerade als mein Blick auf eine wunderschöne Flickenstoffhose fiel, war das Grollen, was die ganze Zeit schon in der Ferne zu hören war, über uns und der Himmel tat sich auf! So einen strömenden Regen hatte ich noch nie erlebt! Wir versuchten im Laden noch das Gröbste abzuwarten... dennoch wurden wir klatschnass als wir im Restaurant unserer heutigen Wahl ankamen. Wir hätten ebenso gut durch einen See schwimmen können. Die Unterwäsche klebte an der Haut. Der Restaurantbesitzer hatte zum Glück keine feinen Bezüge auf seinen Stühlen und wir trockneten beim Pizzaessen etwas. Im nieselnden Restregen flitzten wir darauf zu unserem Touranbieter, der uns am Ende des zweiten tollen Tages in Pai zurück ins Pura Vida fuhr.


Unser letzter Morgen im Pura Vida
Unser letzter Morgen im Pura Vida

Unser letzter Morgen im Pura Vida war angebrochen. 06:30 Uhr klingelte bereits unser Wecker, da wir das Sachenpacken auf heute verschoben hatten. Und das hatte es in sich... wie schafft man es, soviele Sachen in so kurzer Zeit überall in der Hütte zu verteilen?! Aber wir schafften es und konnten danach zum wohlverdienten Frühstück gehen.  Wir wurden wie die Tage zuvor herzlichst von der Inhaberin begrüßt und bekamen ein vorzügliches Frühstück am Gartenteich serviert! Es war nicht nur lecker, sondern sah auch toll und farbenprächtig aus! Der Abschied verlief genauso herzlich wie das Willkommenheißen. Die Besitzerin des Pura Vidas lebte einfach dafür! Ihr Mann brachte uns ins Zentrum von Pai zur Busstation. Diesmal fuhren wir mit einem Kleinbus, eines anderen Unternehmens und die Fahrt war wesentlich angenehmer! Ohne Übelkeit und gut gelaunt kamen wir am frühen Mittag in Chiang Mai an. Es war ein heißer Tag und wir liefen vollgepackt durch die Stadt zu unserem Hotel Baan Namtaya. Etwas versteckt fanden wir es... eigentlich war es auch gar kein Hotel... eher ein Unternehmen, dass Wanderungen zu den Bergvölkern rund um Chiang Mai anbietet. Wir hatten eine zweitägige Wanderung durch den Dschungel bis zu einem Karendorf  mit Übernachtung vor Ort gebucht und waren schon ganz gespannt! Die Nacht davor durften wir in einem ihrer Zimmer schlafen. Wir brachten unsere Sachen dorthin und machten uns in der Mittagshitze auf den Weg. In einem Cafe gab es einen Mittagssnack, bevor wir uns in unsere Unterkunft zum Entspannen zurückzogen... außerdem planten wir unsere nächsten Reiseabschnitte. Nach der Wanderung wollten wir uns auf den Weg nach Süden machen. Mit der ganzen Planerei verging die Zeit wie im Fluge und wir ließen den eher faulen Tag bei Essen in einem indischen Restaurant ausklingen. Morgen würde es losgehen zu Fuß in ein Dorf, wo es kein Strom und kein fließend Wasser gibt... Wir hatten hohe Erwartungen und träumten bereits voraus.

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