Einmal über die ganze Insel

Man glaubt noch zu träumen bei dem Blick aus dem Fenster... :)
Man glaubt noch zu träumen bei dem Blick aus dem Fenster... :)

Gemütlich starteten wir in unseren ersten vollständigen Tag auf Aitutaki... Und es war ein traumhaftes Wetter... keine Wolke war am Himmel, es war angenehm warm und es wehte nur eine sanfte Brise. Als wir aus dem Fenster sahen, wurden wir von einer wunderschönen Szenerie begrüßt... Bei Flut sah unser Strand noch besser aus... das himmelblaue, kristallklare Wasser und dieser fast schneeweiße Sand an einem menschenleeren Strand... Die Palmenblätter raschelten leise. Unsere kleine weiße Katze begrüßte uns schnurrend... Uns fehlte hier wirklich nichts um wunschlos glücklich zu sein! Es stand fest, wir mussten hier eine Kleinigkeit für unseren Balkongast mitkaufen, wenn wir uns heute sowieso auf Einkaufstour begeben würden. Immerhin war für das Frühstück hier diesmal gesorgt. Das hatten wir mitgebucht. Nur mittags und abends mussten wir uns selbst versorgen.

Frühstück gabs natürlich unter einem Plamendach im Freien. Die Palmenblätter waren an einer Art Versammlungsplatz kunstvoll um Pfähle geschwungen und bildeten oben einen Schutz vor Regen, den wir hoffentlich nicht brauchen würden während unseres Aufenthaltes. Bei frisch gepressten Saft, Obst, Marmelade und Toast beobachteten wir das morgendliche Geschehen um uns herum. Es waren nicht viele Gäste hier und wir genossen die ruhige, entspannte Atmosphäre. Nur die Dame hinter dem Buffet war etwas morgenmuffelig. Unser "good morning" ignorierte sie gleich mal ganz und auch so entsprach sie nicht dem Bild der freundlich-lächelnden Inselbewohner. Aber gut, das konnte uns nicht die Laune verderben.

 

Nach dem Frühstück kümmerten wir uns sofort um einen fahrbaren Untersatz. Hier war es nun wirklich unkompliziert, sich einen Roller auszuleihen... Fahrerlaubnis war kein Thema und Helme auch nicht. Wir waren etwas verwundert... "Hier sei weniger Verkehr", erklärte uns unserer Gastgeberin. Tatsächlich war hier weniger los als auf Rarotonga... dennoch, ein Helm macht durchaus Sinn, wenn man mit 50km/h über die Insel flitzt. Aber wir trafen nicht einen Fahrer mit Helm. Die schien es hier schlichtweg einfach nicht zu geben. Wir waren startklar und neugierig, was uns erwarten würde! Das Einkaufen konnte warten... bei dem Wetter lockte uns das Meer und der Strand. Wir hatten schnell in unserem Reiseführer vom Ootu Beach gelesen... der sollte sich lohnen und lag ganz im Norden hinter dem Flughafen! Das ließ sich Kai natürlich nicht zweimal sagen: Um an einem Flugplatz vorbei zu fahren, brauchte es für ihn keinen Grund! :) Als wir schließlich den Ootu Beach erreichten, standen wir wieder auf weißem Sand... direkt an einem Strand, der auf die berühmte Lagune von Aitutaki hinausblickte... eine Feriensiedlung an der anderen lag hier... und nur ein paar Schwimmminuten entfernt leuchtete die kleine Insel Akitua herüber. Das war wirklich zu verlockend... wir schlüpften in unsere Badesachen und durchschwammen eine kleine tiefere Strecke, den Rest konnten wir laufen, so flach war das Wasser! Die gesamte Insel schien ein Urlaubsresort zu sein... Wir gingen vorsichtig an Land... liefen einmal quer über die Insel, um dahinter sehen zu können... nicht weit lag bereits die nächste kleine Insel... zwischen Liegestühlen und Palmen hindurch suchten wir uns den Weg zurück zu unserem Ankunftsstrand und liefen noch etwas durch das seichte Wasser bis vor zu den Fährbooten, die vermutlich die Besucher und ihre Koffer trockenen Fußes hier herüber schafften... Ein Fährmann sah uns misstrauisch an... Er hatte unser Eindringen beobachtet und gab uns unmissverständlich zu verstehen, dass wir uns hier auf Privatbesitz befinden würden... Naja... egal, wir hatten eh alles erkundet, entschuldigten uns und schwammen gemächlich wieder zurück. Das war ja ganz nett, aber so auf einer noch kleineren Insel wie dieser in einem Resort festzusitzen, entsprach dann doch nicht unseren Vorstellungen! Es wurde Zeit zum Moped zurück zu kehren und ans Einkaufen zu denken.

Unser Scooter vor der Paradise Cove, unserer Unterkunft
Unser Scooter vor der Paradise Cove, unserer Unterkunft

Das Einkaufen gestaltete sich schwieriger als erwartet... Wir fuhren in den Hauptort der Insel. Für den Wochenmarkt kamen wir leider etwas zu spät und übermäßig viel gab es hier nicht. Zwei kleine Läden hatten wir zur Auswahl... und in beiden staunten wir nicht schlecht über die Preise (Salat für 10 Dollar!). In zwei Anläufen entschieden wir uns schließlich nur für das Nötigste und fuhren unseren Einkauf bestehend aus einer Zwiebel, vier Kartoffeln, Knoblauch und sechs lose Eier in einer Tüte (ein Wunder, dass die überlebt haben) wieder zurück zu unserem Strandhaus. Die Eier mussten in den Kühlschrank... Zum Verderben waren sie wirklich zu teuer. Wir wunderten uns etwas... sie hatten so viele Hühner mit Küken hier und dennoch, erzählte uns unsere Gastgeberin, wurden die Eier importiert.

Durchs lauter Nachdenken über Essen, waren wir hungrig geworden....

Zum Mittagessen machten wir eine kurze Pause bei einer Art Pizzeria... Während wir auf die Pizza warteten, hatten wir zwei Optionen: 1. in der heißen Sonne einen Sonnenbrand riskieren und unglaublich schwitzen oder 2. von den Mücken gnadenlos zerstochen werden! So richtig konnte ich mich  nicht entscheiden und hatte schließlich einen unschönen Mix aus beidem! Selbst im Paradies ist eben nicht alles perfekt! Und zumindest die Mücken warteten nur darauf, dass man im Schatten Schutz vor der Sonne suchte... eine reinste Plage an diesem so windstillen Tag!

Nach dem Essen machten wir uns auf unsere geplante Inselrundfahrt... kleine Insel... da schafft man es locker an einem Tag wirklich alle Straßen einmal abzufahren! Allerdings war unser fahrbarer Untersatz wirklich viel, viel unbequemer als auf Rarotonga... Immer wieder schlief mein Po ein und ich war alleine aus diesem Grund froh über jeden Zwischenstopp! Immer wieder verließen wir die Asphaltstraßen und tuckerten über staubige Sand- und Schotterstraßen... Am Ende durfte man sich auch nicht mehr wundern, wenn die Straße enger und enger wurde und nur noch ein kleiner Pfad durch Busch und über Wiesen war. Autos konnten hier  nicht mehr fahren. Vor uns huschten große Krebse in ihre Erdlöcher... es wurden immer mehr, je näher man dem Strand kam. Es war schon fast zu wuselig! Doch vorerst fuhren wir zu einer zentralen Anhöhe: dem Piraki Lookout. Neben einem Frischwassertank ließen wir unsere Blicke in die Ferne schweifen... Ein paar Wolken hatten sich in der Ferne hinter der Lagune zusammengebraut... von denen war hier jedoch wenig zu spüren. Die Sonne machte beste Laune!

Viel hätte nicht gefehlt...
Viel hätte nicht gefehlt...

 

 

 

 

Wir setzten unsere Fahrt fort... überalle auf der Insel kamen wir an angefangenen Häusern vorbei... nie fertiggestellt hatte sich die Natur ihren Platz über Jahre zurück erobert... grün bewachsen sahen uns die leeren Fensteraugen nach.  Unser letzter Halt für heute war der kleine Hafen in Tautu. Wobei "Hafen" da noch eher irreführend ist... ein paar Ruderboote lagen am Ufer eines ausgehobenen beruhigten Meerwasserbeckens.

Ein Hoch auf das Fass! :)
Ein Hoch auf das Fass! :)

Am frühen Abend kehrten wir zu unserer Strandhütte zurück... Erfrischung im Meer war schnell gefunden... so ein langer Tag an der frischen Luft machte hungrig... Aber bei den abendlichen Essens-Ausgeh-Möglichkeiten sah es ähnlich mau aus, wie bei den Läden... Wir drehten suchend mit dem Moped unsere Kreise... schließlich landeten wir im Bootsschuppen... natürlich blauäugig auf gut Glück, so ganz ohne Buchung! :) Die Kellnerinnen betrachteten uns mitleidig... Alle Tische waren reserviert... aber sie hätten noch diese Fässer! Besser als nichts, dachten wir uns und stimmten zu! Die hektischen und etwas überforderten Kellner wuselten durch den Schuppen und wir beobachteten von unserem erhöhten Sitzen das doch recht unentspannte Treiben. Gemütlich zurücklehnen war anders... und auch das Essen war jetzt kein Hochgenuss (mit Kais Worten: Das schlechteste Essen, dass ich je gegessen habe!)... aber es war ein trotzallem ein lustiger Abend! Satt kehrten wir auf unsere Terasse zurück... Unser Kumpel Katze wartete dort bereits auf uns uns seine Schüssel Milch. So lange der Mückenschutz auf unserer Haut wirksam war saßen wir dort in der milden Nacht... Das Kätzlein hatte sich auf einem Schoß zusammengerolllt und schnurrte leise. Wir hörten auf das veräterische Platschen in der Dunkelheit, wenn ein Fisch aus dem Wasser sprang und sahen in den Sternenhimmel, bevor wir uns schließlich voller Eindrücke und zufrieden ins Bett fallen ließen!

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