Wir waren wirklich im Urlaub angekommen... Das Gute an einer relativ kleinen Insel ist: Man kann in aller Ruhe in den Tag starten ohne Angst zu haben, etwas zu verpassen! Unsere Zeit wird dicke reichen, um die komplette Insel zu erkunden. Wir mussten uns im Gegensatz zu Tasmanien nicht beeilen, um alles sehen zu können. Aber nur auf der faulen Haut liegen, kam natürlich auch nicht in Frage! Nach einem gemütlichen (und im Vergleich zu gestern deutlich reichhaltigeren) Frühstück sattelten wir unser Moped und machten uns diesmal mit dem Uhrzeigersinn auf der Küstenstraße auf Entdeckungstour. Wir hatten schon so unsere Vorstellungen von diesem wunderbar sonnigen und perfekten Tag. Am Aroa Beach fanden wir, was wir suchten: Einen traumhaften Strand und eine Schnorchel-Ausleihe. Wir waren trotz des Ausschlafens noch fast die Einzigen am Strand, zogen Tauchbrille, samt Schnorchel und Flossen an und ab gings ins erfrischende Nass! Direkt vor dem Aroa Beach erstreckt sich nämlich ein Riff, das diesen Ort perfekt zum Schnorcheln macht! Wir mussten gar nicht weit rausschwimmen um unzählige bunte Fische zu entdecken! Weiße, Gestreifte, Blaue, Gelbe... sogar richtig Bunte! Manche schimmerten nur im Licht wie ein Regenbogen... andere wiederum leuchteten auch ohne Sonne in den schönsten Farben. Der Bunteste aller Fische schien Gefallen an meiner blau glitzernden Kamera gefunden zu haben, schwamm immer wieder neugierig näher und begleitete uns ein Stück! Es war wie eine andere, faszinierende Welt und man konnte richtig die Zeit vergessen!
Als uns langsam kühl wurde, nutzten wir die Sonne um uns wieder aufzuwärmen und beobachteten das Treiben am Strand. Es war etwas voller geworden, aber immer noch hatte jeder genug Platz und Privatsphäre. Von der Ferne zogen dunkle Wolken auf und wieder pustete ein kühler Wind... Also blieben wir nicht übermäßig lang.
Stattdessen war es an der Zeit für eine kleine Stärkung. Wir hatten Glück und der Regen zog doch vorbei! Also stand unserer Inselrundfahrt nichts im Wege! Wir machten uns also weiter auf dem Weg einmal um die Insel herum.
Es ging vorbei an Palmenwäldern, Bananenfeldern, links von uns hatten wir die schönsten Blicke auf die zentrale Bergkette! Rechts von uns dagegen zeigten sich immer wieder idyllische Strandabschnitte und das weite blaue Meer! Wir hielten kurz an einer besonderen Stelle: Dem Blackrock im Nordwesten am Strand. Um diesen großen, schwarzen Monolith ranken sich viele Legenden. Wie in Neuseeland auf der Nordinsel das Cape Reinga ist dies für die Ureinwohner der Ort, von dem sich die Seelen der Toten auf ihre letzte Reise begeben. Sie kehren von ihr aus heim nach Hawaiki, dem Ursprung aller Maori. Heute war von der Mystik wenig zu spüren. Vielmehr konnten wir von hier oben verschiedenste Urlauber beim Schnorcheln und Baden beobachten.
Also setzten wir unseren Weg fort.... Ab Avarua testeten wir die Straßen im Inneren Kreis, jenseits der Küstenhauptstraße. Hier sahen wir kaum noch Resorts, Hotelanlagen oder Bungalows für Touristen... sondern Wohnhäuser, Felder, Viehherden der hier lebenden Maori. Wir lernten damit also auch das ganz alltägliche Gesicht dieser Urlaubsinsel kennen.
Den Abend ließen wir gemütlich in den Hängematten unseres Gasthauses ausklingen. Wir warteten auf die Nacht, da heute direkt in unserer Nachbarschaft der Muri Nightmarket stattfand. Mit gutem Appetit schlenderten wir wenig später an den vielen verschiedenen Essensständen vorbei. Es sah alles lecker aus... aber es gab nur wenig vegetarische Optionen. Wir genossen die bunte, fröhliche Atmosphäre! Von einem zentralen Pavillon tönte Livemusik über den Platz. Kleine Kinder tanzten davor. Einige Hunde schlichen unter den Tischen entlang auf der Suche nach Essensresten. Überall standen und saßen Maori in Grüppchen. Man unterhielt sich, lachte... dazwischen Touristen, ebenfalls auf der Suche nach einem guten Abendbrot. Wir wurden schließlich fündig und schlugen bei Gemüseteller, Bratreis mit Pilzsoße (eine spezielle Delikatesse auf Rarotonga) und einem Vanille-Milchshake kräftig zu.
Nach dem bunten Trubel genossen wir die Ruhe am Strand im Mondschein... das leise Plätschern der Wellen am Strand wurde von dem fernen Tosen am Riff übertönt und begleitete uns bis nach Hause und in unsere Träume.
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