Von wegen in Neuseeland gäbe es nur Schafe und alle möglichen Vögel! ;) Wir setzten am 10.02.2017 unseren Weg weiter gen Süden entlang der Ostküste fort. In drei Tagen wollten wir in Dunedin sein, da wir mit Steve verabredet waren, der mit seiner Frau während einer Kreuzfahrt unter anderem hier vor Anker ging. Das sollten wir dicke schaffen und hatten somit auch in den nächsten Tagen genug Zeit für Zwischenstopps. Allerdings ist es tatsächlich so, dass die Strecke zwischen Christchurch und Timaru nicht wesentlich etwas zu bieten hat. In Timaru machten wir einen Zwischenstopp in einer Glaserwerkstatt... irgendwie war uns ein kleiner Sprung in der Windschutzscheibe ein Dorn im Auge. Den hatten wir zwar schon seit Autokauf... aber so lange wir in der Nähe von größeren Orten waren, könnte man das ja vielleicht doch mal erledigen (zumal sich das Auto sicher ohne Steinschlag leichter verkaufen lassen würde). Die Empfangsdame hatte schon alle unsere Daten aufgenommen und wir es uns im Wartebereich bequem gemacht, als der Autoglaser zu uns kam: Er wollte uns etwas zeigen. Wir packten alles zusammen und folgten ihm zu unseren Auto. Er eröffnete uns, dass er da nichts machen könnte, da der Schaden bereits einmal repariert und versiegelt worden sei. So bestünde kaum Gefahr für uns und es sollte wohl auch nicht weiter reißen... dennoch gab er uns eine Packung Patches mit, die wir über den Glasschaden kleben konnten. Aha... sah nicht schön aus, aber eine neue Scheibe tat jetzt auch noch nicht Not. Wir verbrachten noch etwas Zeit am Caroline Beach in Timaru (ein Erholungsparadies für die ganze Familie und sicherlich bei schönerem Wetter gut besucht... so hatten wir unsere Ruhe und konnten sowohl Strand, als auch Spielplatz in Ruhe erkunden... Kai im Riesenmausrad war ein Bild für sich! :D) und fuhren dann weiter.
Nächster Halt: Kurz hinter Oamaru. Ein Ort mit einer kleinen Wanderung zum Beine vertreten, von wo aus man Gelbaugenpinguine beobachten können sollte... natürlich nicht unbedingt zur Mittagszeit, sondern eher während der Dämmerung am Abend oder Morgen. So hatten wir ebenfalls kein Glück mit den Pinguinen. Dafür zeigten sich ein paar faule Robben am Strand! :)
Unser Ziel Herbert hatten wir schnell erreicht: Dort sollte es einen wunderschönen Fluss geben (wiedermal nur durch 4WD zu erreichen...) Wir kamen bis hin, ließen es aber nicht drauf ankommen und fuhren später den selben Weg zurück (anstatt die Rundfahrt zu beenden). Der Fluss Iona war einer der schönen klaren Flüsse, die geradezu zu einem Bad einluden. Da es bei den kostenlosen Campsites immer so eine Sache mit warmen Wasser und duschen war, ließen wir uns das nicht entgehen. Das hineinspringen von den Felsen hätte man sich sicher auch sparen können bei brusthohen Wasser, aber dennoch war es ganz spaßig da so rum zu planschen. Erfrischt kamen wir kurz danach im Haven Lodge Camp an (eine Campsite mit Dusche... wir gönnten uns mal wieder etwas ;)). Und was war das für eine schöne Atmosphäre. Es war eine Farm mit vielen verschiedenen Tieren: Alpacas, Schafe, Ziege, Yaks, Pferde, Hunde und zu unserer Freude auch Katzen. Dazu war es alles sehr familiär und man fühlte sich gleich wohl. Es war ein riesen Gelände, direkt am Fluss... und wirklich wenig Leute da. Mit heißen Duschen und Käseschnitzel genossen wir den Abend, nur getrübt durch eine Nachricht: Steve würde nie in Dunedin ankommen. Sein Schiff „Norwegian Star“ plätscherte antriebslos mit einem Motorschaden irgendwo vor den Küsten von Australien herum. So ein Pech! Zur Zeit waren kleinere Schlepper auf dem Weg, das Kreuzfahrschiff wieder Richtung Melbourne abzuschleppen. Wie schade! Es schien so, als müssten wir unsere Pläne für Dunedin dann allein in die Tat umsetzten und so schnell wie möglich, das Mietauto wieder stornieren, das uns vier durch die Stadt bringen sollte. Aber letztendlich war es nicht zu ändern und für uns nicht mal annähernd so ärgerlich, wie für all die Passagiere, die sich seit geraumer Zeit auf dieses Abenteuer gefreut und sicher auch lange darauf hingearbeitet hatten.
Am nächsten Morgen standen wir plötzlich ganz ohne Termindruck da. Wir machten uns ganz gemütlich auf den Weg und hielten das nächste Mal in Moeraki. Zwei Dinge gab es hier für uns zu tun: Die touristischsten aller touristischen Moeraki Boulders bestaunen und ein kleiner Spaziergang zum Leuchtturm von Moeraki zum erneuten Pinguinsuchen! :) Auf gings! Schon von weitem, als wir noch auf dem schönen Sandstrand dem Wind trotzten, sahen wir die Touristenmassen, die um ein paar runde Steine im Sand herumstanden! Äh ja... naja, nun sind wir schon mal hier, jetzt gehen wir auch ganz nah ran. Es handelte sich tatsächlich einfach nur um große, runde Steine, die einige Quarznähte aufwiesen und an diesen so langsam entzwei brachen...
Um einiges schöner und wiederum gar nicht überlaufen war dann der Weg am Leuchtturm vorbei zu einer Landzunge, und obwohl wir wieder nicht zur rechten Zeit für Pinguine da waren, hatten wir diesmal Glück und erspähten 3 Gelbaugenpinguine in der Ferne! :) Und nicht nur das: Auch Unmengen von Seerobben fanden sich zum Teil direkt auf unserem Weg... und als wenn das immer noch nicht genug wäre: Seerobben mit Kleinen! :) Wir hätten ewig hier stehen und die Tiere beobachten können! Aber nach dem 1000 sten Foto, muss man auch mal ein Ende finden (der Mahner hat gesprochen;)). Zurück zum Leuchtturm und leider auch an vielen Hasenkadavern (auch die sind hier eine Pest und werden als solche behandelt... die armen Häslein) vorbei.
Und so kam es, dass wir in Warrington, nur einen Katzensprung von Dunedin entfernt, eincheckten. Dieser wunderschöne Campingplatz direkt hinter den Dünen am Strand würde jetzt wohl für länger unser Zuhause sein, da es der einzige kostenlose Platz vor den Toren von Dunedin war. Es war auch wieder ein schöner Ort zum Spazieren und Verweilen. :)
Am 12.02.2017 war es dann Zeit, Dunedin einen kleinen Besuch abzustatten. Doch vorher schliefen wir in Ruhe aus, frühstückten und fuhren dann langsam los. Wir nutzten auch nicht den direkten Weg, sondern fuhren offroad auf Schotterstraßen ins Leith Valley. Hier gab es noch einen Wasserfall und eine schluchtähnliche Senke mit Glühwürmchen zu erkunden. Wir fanden beides und genossen den Weg durch den fast unangetasteten Busch (es gab einige Mountainbike Wege durch diesen hindurch), nur Glühwürmchen zeigten sich zu dem Zeitpunkt nicht. Da es mal wieder Zeit für das Blog-Pflegen war, verbrachten wir den restlichen Sonntag in der Bibliothek (unter anderem planten wir auch die nächsten Tage: Ein Surfkurs war gebucht! Wie spannend!) und fuhren nach dem Essen und Einkaufen zurück nach Warrington an den Strand. Wir hatten in den nächsten Tagen genug Zeit, um Dunedin und die Otagohalbinsel gebührend zu erkunden!
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