Abschied und Wiedersehen

Tief hängende Wolken bei zum Glück besten Wetter
Tief hängende Wolken bei zum Glück besten Wetter

 

Die letzte Arbeitswoche für die Mädels im Packhouse stand an. Es sollte eine harte Woche werden, da ihr Meisterkoch Philipp am Montag auf eine 5 tägige Segeltour nach Nelson aufbrach. Nun waren sie, was das Kochen anging, auf sich allein gestellt (hatten aber dafür auch mehr Platz in ihrem Campervan). Das haben sie aber gut gemeistert... und nicht nur das: Am Donnerstag gab es dann echte hausgemachte Kässpätzle für uns! Yummi!

 

 

 

Aus gegebenen Anlass (unser erstes gemeinsames Jahr :)) verbrachten Kai und ich den Abend des 11.01.2017 in Motueka und gingen nicht nur in einer etwas teureren Bar essen, sondern tranken auch tatsächlich unser erstes 8-Dollar-Bier dort.

 

 

 

Zur Feier von Philipps „Heimkehr“ und des am nächsten Tag anstehenden Abschiedes machten wir noch einen letzten gemeinsamen Käseschnitzel-Abend am Samstag, den 14.01.2017 mit hauseigenem "Ronny-Bräu". Wir genossen unseren letzten gemeinsamen Abend und saßen noch lange beisammen.

 

Unsere zwei Dr. Frankensteins mit ihrem Monster in der Mitte... ES LEBT! ;)
Unsere zwei Dr. Frankensteins mit ihrem Monster in der Mitte... ES LEBT! ;)

 

 

 

Und dann war der Tag des Abschiedes gekommen. Am Sonntag wollten unsere neu gewonnenen Käseschnitzelfreunde aus dem Westen ihre Reise gleich morgens in aller Frühe fortsetzen. Aber nicht ohne vorher noch ein Backpacker-Gruppenbild mit John zu machen, und die Wäsche nochmal zu waschen, und das Auto nochmal auszusaugen, und die Sachen alle nochmal ordentlich zusammenzupacken und zu verstauen, und, und, und. So ganz bei „früh morgens“ blieb der Abfahrzeitpunkt nicht (im Gegenteil ;)), so dass wir doch tatsächlich den ersten Schritt machen mussten, da wir unseren freien Sonntag für ein Wiedersehen mit Mount Arthur nutzen wollten. Schweren Herzens sagten wir Goodbye (als wir von unserer Bergsteigerei abends wiederkamen, erzählte uns John, dass sie ihren Abschied tatsächlich noch bis nach 18:00 Uhr hinaus gezögert hatten... früh morgens... jajaja;)).

 

Die Blueberry-Backpacker-Arbeitsgruppe. Reihe zwei von links nach rechts: Phillipp, Vogelscheuche John, Kai ; Reihe eins von links nach rechts: Leonie, Stephi, Vanessa, Emilie, Anja, Pia, Natalie, Morgan und Vogelschreck John, der zweite.
Die Blueberry-Backpacker-Arbeitsgruppe. Reihe zwei von links nach rechts: Phillipp, Vogelscheuche John, Kai ; Reihe eins von links nach rechts: Leonie, Stephi, Vanessa, Emilie, Anja, Pia, Natalie, Morgan und Vogelschreck John, der zweite.
Das Wiedersehen mit Mount Arthur :)
Das Wiedersehen mit Mount Arthur :)

 

Wir sackten Leonie ein und machten uns auf den Weg. Leonie war Mitte der vorletzten Woche unverhofft als weitere Arbeiterin auf Johns Farm zu uns gestoßen. Da ihre Freundin nur kürzer in Neuseeland blieb und nicht nochmal arbeiten wollte, war sie weiterhin mit dem Auto unterwegs, während Leonie hier mehr oder weniger gestrandet war. Ihr erstes freies Wochenende hatte sie damit verbracht, auf der Asphaltstraße laufen die Gegend zu erkunden. Da hier aber vieles Privatbesitz ist, kommt man halt wirklich nur am Straßenrand weiter (die Landschaft ist zwar schön, aber es ist eben auch nicht ganz ungefährlich). Wir beschlossen, sie zu fragen, ob sie uns hoch zu Mount Arthur begleiten wollte. Damit wir nicht mehr als nötig, illegalerweise jemanden unangeschnallt im Bett transportieren mussten, kürzten Leonie und ich unversehens über die Swingbridge ab und liefen ein kleines Stück bevor Kai uns mit Ole einholte. Hier auf der Schotterstraße gab es dann nicht mehr so viel Verkehr und auch so gut wie keine Kontrollen. Trotzdem haben wir sicherheitshalber die Vorhänge zugezogen und ich legte mich ganz still hinten rein, als wir uns die steile Straße nun schon zum zweiten Mal polternd hoch kämpften.

 

Am Flora Carpark war diesmal deutlich weniger los (die Sommerferien gehen dem Ende zu... perfekt!) und ein uns mittlerweile gut bekannter Vogel (der im Rockshelter die Zahnpasta klauen wollte...) empfing uns und begutachtete gleich die Unterseite unseres Autos.

 

Eigentlich wussten wir ja, was auf uns zukam... trotzdem schlauchte der Aufstieg ganz schön und als wir aus dem Märchenwald heraustraten, die Baumgrenze passierten und auf den Bergrücken ankamen, empfing uns ein Wind mit einer Stärke von zwischenzeitlich bis zu 80 km/h. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass alleine das Geradeausgehen kaum möglich war... geschweige denn das Berghochlaufen. Puh! Selbst Kai wankte hin und wieder gefährlich hin und her, wenn uns eine Böe traf. Man konnte sich manchmal sogar richtig am Wind anlehnen! Der Abenteuermut war geweckt! Auch wenn uns ein entgegenkommender Hiker abriet, ließen wir es uns nicht nehmen, diesmal die Spitze von Mount Arthur zu erreichen. Wenigstens konnten wir diesmal die Aussicht auf dem Weg dorthin genießen: Die Blicke gingen bis Motueka und Nelson, wo im Oktober noch nichts als eine graue, feuchte Wolkenmasse hing! :)

 

Schon von Weitem sahen wir allerdings auch, dass sich die Wolken um den Berggipfel mehr und mehr verdichteten. Und irgendwie war es kein Wunder, dass wir endlich auf dem Gipfel angekommen wieder in einer grauen Nebelmasse drinsteckten mit einer Sichtweite unter 5 Metern und nach wie vor heftigem Wind. Wir warteten eine halbe Stunde in der Hoffnung, die Wolken würden vorüberziehen und den Blick ins Tal freigeben... vergebens. Total durchgefroren, machten wir uns wieder an den Abstieg. Hinter uns braute es sich weiter zusammen. Trotzdem hatten wir es geschafft! Erklimmen von Mount Arthur: Check!

 

 

Mit dem vorletzten Tropfen Benzin ließen wir uns den Berg wieder runterrollen und kamen nach 7 Stunden Wanderung wieder in unserem jetzt leider etwas zu ruhigem Zuhause an. Das Wetter und Wandern hatten uns tatsächlich so geschafft, dass nach einer heißen Zitrone kaum noch was mit uns los war und wir schon bald ins Bett fielen! :)

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Heidi (Dienstag, 24 Januar 2017 14:29)

    Vogel ist (wahrscheinlich) eine Weka-Ralle. Gibts im Norden Neuseelands auch, soll da aber scheuer sein. (lt. Wikipedia)

  • #2

    Anja (Mittwoch, 25 Januar 2017 17:16)

    Vielen Dank! Mal sehen, wie lange ich mir das diesmal merke ... ;)

  • #3

    Nobbi (Freitag, 27 Januar 2017 13:30)

    Ganz ganz starker Bart, Hub :-)