Da sind wir also: Am Ziel unserer 2tägigen Flugreise. Da wir der Zeit-Datumsgrenze konstant entgegen geflogen sind, erlebten wir die kürzesten Nächte und Tage unseres Lebens... ;) Dennoch zogen sich die ca. 25 h reine Flugzeit unglaublich in die Länge. Schlafen war kaum möglich, obwohl wir unglaublich müde waren.
Aufgrund eines "technischen Defekts" und damit verbunden einer unfreiwilligen, ungeplanten Flugplatzrundfahrt mit der A380, verspätete sich unser Abflug und wir starteten erst gegen 22:50 Uhr von Frankfurt. Also hatten wir eh schon den gesamten Tag in den Knochen, was den Fakt der Müdigkeit noch erhöhte. Völlig abgeschlagen und Banane nutzten wir unsere Zwischenlandungen in Dubai und Sydney und suchten uns die möglichst gemütlichsten Sitze um wenigsten etwas Schlaf zu bekommen. Am Ende der Reise hatte selbst Kai genug vom Fliegen (OHO!) :) Die kleinen Kinder ein paar Sitze vor uns haben auch nur knapp überlebt ;) Das Geschrei war schon sehr nervenaufreibend... Ohrstöpsel und Filmangebot sei dank wurde keines geschädigt. Der Gang aus dem Flughafen gestaltete sich sehr umkompliziert und unsere AIFS Gruppe war schnell gefunden (31 junge Menschen mit Reiserucksäcken stehen auch nicht an jeder Ecke).
Wie versprochen wurden wir von einer Mitarbeiterin von AIFS abgeholt und per Bus ins Hostel "The Nomads" im Zentrum von Auckland gefahren. Bei völliger Übermüdung und Anzeichen eines Jetlags schlief fast der gesamte Bus und der Busfahrer spielte Alleinunterhalter. Das Wetter (15°C und Regen) machte nicht gerade wacher.
Mit unseren Roommates Moritz, Lauritz, Claudius und Ann (alle 4 hatten gerade das Abi in der Tasche) machten wir uns nach Bezug unseres Zimmers auf die erste Erkundungstour zum Hafen. Der erste Eindruck war... voll... viele Leute... bewegte grüne Ampelmännchen... komisch klingende RTWs... teure Lebensmittel :). Es wurde nicht mehr als ein Falafel-Kebab und Pommes zum Abendbrot (ein teurer Falafel-Döner auf dem Zimmer). Zum Hostel selbst ein paar kurze Worte: die Beschreibung im Internet ist eine einzige große Übertreibung! :D Keinerlei Fensterdichtung (perfekt für outside-Klima im Zimmer inklusive Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Straßenlärm), das einzige was nicht ins Zimmer dringt sind vermutlich die UV-Strahlen (zu viel Dreck auf den Scheiben)... Die Unisex-Duschkabinen schwimmen hin und wieder (der Schimmel hält sich aber in Grenzen). Der Lift zur Küche im siebten Stock hat eine Wartezeit von 10 Minuten Minimum, die dazugehörige Treppe ist zur Zeit wegen Bauarbeiten gesperrt ;) Und die Küche ist der Horror... folgendes Szenario: 40 Menschen kochen zeitgleich und laufen sich dort über den Haufen, 40 verschiedene Gerüche, keiner wäscht ab, wer kleckert lässt es halt so, die Kühlschränke sind heillos überfüllt und werden von jedem Backpacker für das eigene Wohl umgeräumt (das heißt man sollte einplanen, dass man eine halbe Stunde damit beschäftigt ist seine Sachen zu suchen ;)
Aber mittlerweile haben wir uns arrangiert und gehören schon fast zum Inventar des Nomads. Die meisten bleiben nur eine Nacht und wir kommen jetzt echt gut zurecht! :) Sieht auf den Bildern auch nur halb so schlimm aus. Und die Aussicht vom Dach ist cool.
Heute hatten wir schließlich unser Orientationstreff im IEP Büro, wo wir unser Bankkonto eröffneten, eine Steuernummer beantragten, eine neuseeländische SIM-Karte bekamen und viele nützliche Informationen um unser Jahr hier bestmöglich zu planen. Über die Lebensläufe wurde nochmal drüber geschaut und wir buchten unsere Unternehmungen für die nächsten Tage. Alles in allem organisierte sich in den ersten Tagen alles nacheinander. Aber gut dass wir 7 Nächte hier gebucht hatten um erstmal anzukommen. Nach dem ersten vollständigen Tag hier waren wir nämlich erstmal etwas overloadet. Aber das ist ein ganz normales Gefühl und uns ging es allen gleich. Jeden Abend und Morgen beim Frühstück brachten wir Neuankömmlinge uns gegenseitig auf den neuesten Stand. :) Einsam sind wir hier definitiv nicht.
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